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07/08/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/08/2024 11:10

armasuisse lanciert Ideenwettbewerb für umweltfreundliche und sichere Bergungsmethoden von Munition aus Schweizer Seen

armasuisse

Bern, 07.08.2024 - Das Bundesamt für Rüstung armasuisse sucht mittels eines Ideenwettbewerbs nach neuen Verfahren für eine umweltfreundliche und sichere Bergung von Munition in Schweizer Seen. Die besten drei Wettbewerbsbeiträge werden mit einem Preisgeld von insgesamt 50'000 Franken prämiert. Die eingereichten Beiträge sind nicht unmittelbar zur Umsetzung vorgesehen, können aber als Grundlage für weitere Abklärungen oder für die Lancierung von Forschungsprojekten dienen.

Zwischen den Jahren 1918 und 1964 wurde in einigen Schweizer Seen militärische Munition versenkt. Dabei handelte es sich um Problemmunition, überzählige oder überalterte Ordonnanzmunition der Truppen in einwandfreiem Zustand oder auch um Fehlchargen aus der Produktion. Der Hauptteil der versenkten Munition liegt im Thuner-, Brienzer- und Vierwaldstättersee in einer Wassertiefe zwischen 150 und 220 Metern.

Mit der Lancierung eines Ideenwettbewerbs will armasuisse die Hochschulen und die Industrie vermehrt in die Überlegungen einbeziehen, wie eine umweltverträgliche und sichere Bergung von tiefer Seemunition aussehen könnte, sollte dies je zu einem Thema werden. Dies könnte der Fall sein, wenn im Rahmen des laufenden Seewassermonitorings wider Erwarten eine Freisetzung von Schadstoffen aus versenkter Munition festgestellt werden sollte.

Der Bereich Wissenschaft und Technologie des Bundesamtes für Rüstung armasuisse führt den Ideenwettbewerb in einem offenen und anonymen Verfahren durch. Die Wettbewerbsunterlagen sind ab dem 7. August 2024 auf der Ausschreibungsplattform simap.ch des Bundes unter der Nummer #520-01 aufgeschaltet. Wettbewerbsbeiträge können bis zum 6. Februar 2025 eingebeben werden. Die eingereichten Arbeiten werden von einem Expertengremium, zusammengesetzt aus Behörden, Instituten und Hochschulen, nach vorgegebenen Kriterien bewertet. Das Ergebnis der Jurierung wird im April 2025 bekannt gegeben. Die drei besten Beiträge erhalten ein Preisgeld in der Höhe von insgesamt 50'000 Franken. Die eingereichten Beiträge sind nicht unmittelbar zur Umsetzung vorgesehen, können aber als Grundlage für weitere Abklärungen oder für die Lancierung von Forschungsprojekten dienen.

Bisherige Risiken und Herausforderung bei der Munitionsbergung

Die Beurteilung möglicher Bergungstechniken im Jahr 2005 hat gezeigt, dass alle damals verfügbaren Lösungsvorschläge einer Munitionsbergung zu massiven Schlammaufwirbelungen und hohen Risiken für das empfindliche Ökosystem des Sees führen. Die versenkte Munition ist von einer feinen, bis zu zwei Meter mächtigen Sedimentschicht bedeckt. Werden die Sedimente bei der Bergung aufgewirbelt, kann es zur Zehrung des in dieser Tiefe nur gering vorhandenen Sauerstoffs und in der Folge zur Schädigung des Seeökosystems kommen.

Neben der schlechten Sicht und den Explosionsrisiken stellen die Wassertiefe, die Strömung sowie die Dimension (4 mm bis 20 cm Grösse, 0,4 g bis 50 kg Gewicht) und die Beschaffenheit der versenkten Munition eine weitere Herausforderung dar. Die meisten Munitionsteile bestehen aus Eisen und sind magnetisch, gewisse Zünder jedoch aus amagnetischem Kupfer, Messing oder Aluminium. All diese Faktoren stellen hohe Anforderungen an eine umweltfreundliche Munitionsbergung dar.

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