80 Jahre nach dem Warschauer Aufstand: Wanderausstellung kommt nach Düsseldorf

Anlässlich des 80. Jahrestages des Warschauer Aufstands im Jahr 1944 wird eine deutschsprachige Wanderausstellung des Museums des Warschauer Aufstandes in die Landeshauptstadt Düsseldorf kommen.

Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales

Anlässlich des 80. Jahrestages des Warschauer Aufstands im Jahr 1944 wird eine deutschsprachige Wanderausstellung des Museums des Warschauer Aufstandes in die Landeshauptstadt Düsseldorf kommen. Sie wird im Herbst 2024 im Gerhart-Hauptmann-Haus über einen längeren Zeitraum erstmalig seit 2019 wieder in Deutschland zu sehen sein. Der Aufstand der Warschauer Bevölkerung gegen die deutsche Besatzung, der am 1. August 1944 begann und in den folgenden Monaten blutig niedergeschlagen wurde, gehört zu den dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte und bildet gleichzeitig einen der bedeutendsten Erinnerungsmomente für Polen.

Minister Nathanael Liminski hat vor rund drei Wochen während seiner jüngsten Reise nach Polen das innovative Museum besucht und das Vorhaben, die Ausstellung nach Nordrhein-Westfalen zu bringen, initiiert: "Der Warschauer Aufstand ist ein zentraler Erinnerungsort für die deutsch-polnischen Beziehungen. Wer Polen verstehen will, muss dieses Kapitel seiner Geschichte kennen. Was damals in Warschau mitten in Europa passiert ist, können Worte nur schwer beschreiben - die Grausamkeit genau wie den Heldenmut. Die Ausstellung in Warschau schafft es, seine Besucherinnen und Besucher seit zwei Jahrzehnten zu bewegen und zu berühren und den heroischen Widerstand genauso wie das Leid seiner brutalen Niederschlagung auf besonders nahegehende Art zu vermitteln. Es ist Ausdruck unserer deutsch-polnischen Aussöhnung und ein Ausweis unserer tiefen Verbundenheit, dass diese Ausstellung 80 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen in unsere Landeshauptstadt kommt. Im Wissen um die vielfältigen Verbindungen der Menschen an Rhein und Ruhr nach Polen sind wir als Land Nordrhein-Westfalen stolz darauf, mit dem Museum zum Warschauer Aufstand und den Partnerstädten Warschau und Düsseldorf diese Botschaft zu setzen."

Auf rund 150 Quadratmetern Fläche sollen die Besucherinnen und Besucher rund 70 Schautafeln und Medien sehen können. Die Eröffnung der Ausstellung fällt zusammen mit dem 35. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und Warschau, das vom 23. bis zum 30. Oktober 2024 mit einer "Warschau Week" gewürdigt wird. Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, sagt: "Seit 35 Jahren sind Düsseldorf und Warschau Partnerstädte und pflegen diese Beziehung intensiv. Anlässlich des Jubiläums bin ich im Mai dieses Jahres nach Warschau gereist und habe das Museums zum Warschauer Aufstand vor Ort besucht. Die Dokumentation der unmenschlichen Taten des nationalsozialistischen Terrorregimes und der unbändige Freiheitswille der Polen haben mich tief bewegt. Dass wir die Wanderausstellung nun nach Düsseldorf holen können, ist ein wichtiger Baustein unserer Erinnerungsarbeit. Sie möge Inspiration und Ansporn für eine tiefgreifende Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland sein."

Paweł Ukielski, stellvertretender Leiter des Museums in Warschau, sagt: "Die vom Museum vorbereitete Ausstellung, die in Düsseldorf präsentiert wird, zeigt das Schicksal Warschaus - einer modernen, dynamischen Stadt vor dem Zweiten Weltkrieg, die wegen ihres Freiheitsstrebens zum Tode verurteilt wurde. Sie zeigt, wie heldenhaft polnische Aufständische nach fünf Jahren grausamer deutscher Besatzung gegen das Böse aufbegehrten. Heute, nach der brutalen russischen Aggression gegen die Ukraine, hat diese Geschichte eine weitere Dimension - sie ist Hoffnung für die Ukraine, Hoffnung für Mariupol und andere Städte. Warschau wurde zerstört, aber nicht ausgelöscht - es wurde wiederaufgebaut und ist heute wieder eine moderne, dynamische Stadt, die Hauptstadt Polens. Wir freuen uns und sind dankbar, dass Minister Liminski die Initiative ergriffen hat, diese Ausstellung in diesem wichtigen Jubiläumsjahr in Warschaus Partnerstadt Düsseldorf zu bringen."