Wiener Börse AG

10/16/2024 | Press release | Distributed by Public on 10/16/2024 01:20

Börsengruppe Wien Prag: Vorreiterrolle bei Wertpapierabwicklung durch DLT

(Wien) Die Zentralverwahrung in Prag (CSD Prag) - eine hundertprozentige Tochter der Börse Prag und somit Teil der Börsengruppe Wien Prag - wurde für den Betrieb einer Distributed Ledger Technology (DLT) Marktinfrastruktur autorisiert. Damit nimmt die CSD Prag eine Vorreiterrolle ein, denn sie ist die erste Institution weltweit, die diese im Rahmen des DLT-Pilotregimes der EU erhält. Die Autorisierung erfolgte durch die Tschechische Nationalbank und wurde von der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA bestätigt. Ab dem 18. November 2024 wird die CSD Prag Emittenten von Wertpapieren die Registrierung ihrer Emissionen im neu geschaffenen DLT-basierten Register anbieten.

"DLT ist wohl eher in Verbindung mit Blockchain bzw. Kryptowährungen geläufig. Tatsächlich bietet die Technologie auch uns als Infrastrukturdienstleister eine interessante Möglichkeit zur Effizienz- und Transparenzsteigerung bei der Wertpapierabwicklung. Wir sind stolz, dass wir hier als Börsengruppe bei der Weiterentwicklung des Kapitalmarkts technologische Pionierarbeit leisten", sagt Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse.

Die Technologie ermöglicht die Führung eines Wertpapierkontos und in weiterer Folge den Transfer von Aktien oder Anleihen auf dieses Konto im Rahmen einer Erstzeichnung, einer Kapitalerhöhung oder einer Übertragung von einem anderen Konto auf Grundlage einer Vereinbarung mit der Gegenpartei. Diese Geschäfte können mit oder ohne Barausgleich getätigt werden. Die Abwicklung via DLT hat das Potenzial, den Prozess der Verbuchung von Wertpapieren im Sinne eines verminderten Verwaltungsaufwandes sowohl für Emittenten als auch für Wertpapierbesitzende zu vereinfachen. Gleichzeitig bleiben Transparenz und Sicherheit des derzeitigen zentralen CSD-Registers erhalten. Auch Privatpersonen können mit der elektronischen Identifikationslösung "BankID" ein Konto bei der CSD eröffnen und auf dieses via Web- bzw. Mobilapplikation zugreifen. Die Apps sind 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche verfügbar.

"Bei der Umsetzung des Projekts kamen uns zwei entscheidende Vorteile zugute: die integrierte Nachhandelsphase in Form der CSD Prague, wodurch wir einen perfekten Überblick über alle mit der Registrierung und Abwicklung verbundenen Prozesse haben, und unser erfahrenes IT-Team mit 20 Jahren Expertise im Wertpapiergeschäft. Daher war es uns möglich, das System in sehr kurzer Zeit entwickeln", sagt Petr Koblic, Vorstandsmitglied der Wiener Börse AG und CEO der Prager Börse.

Finanzdienstleister können ebenso ein Knoten (Node) im DLT-System werden und somit DLT-Konten für ihre Kunden eröffnen und Überweisungen in ihren Systemen innerhalb ihrer Kundenanwendungen erfassen. Insgesamt soll so ein Mehrwert für Unternehmen mit Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, FinTechs und Crowdfunding-Plattformen entstehen, welche sich mit der DLT verbinden und ihren Kunden einen zusätzlichen Service im Wertpapierbereich anbieten. Für KMU bietet die Zeichnung von Anleihen oder Aktien ohne zusätzliche Intermediäre eine alternative Finanzierungsmöglichkeit.

Über die Distributed Ledger Technologie & das EU DLT-Pilotregime

Ein Distributed Ledger kann als Informationsspeicher bezeichnet werden, der Aufzeichnungen über Transaktionen beinhaltet. Dieses wird auf eine Reihe von DLT-Knoten übertragen und überall mithilfe eines sogenannten Konsensmechanismus synchronisiert. Um einen Block zum Ledger hinzuzufügen, muss jeder Node des Netzwerks ihn verifizieren und validieren. Dadurch braucht das System keine Intermediäre, um Transaktionen zu überprüfen. Das DLT-Pilotregime gilt in der EU seit dem 23. März 2023 und soll als temporärer "regulatorischer Sandkasten" dienen um - unter anderem - die Einrichtung neuer Arten von Marktinfrastrukturen, darunter DLT-Abwicklungssysteme, zu erleichtern.

Über die Wiener Börse

Als zentrale Infrastrukturanbieterin der Region öffnet die Wiener Börse AG Tore zu globalen Märkten. Sie betreibt die Börsenplätze Wien und Prag. Notierte Unternehmen profitieren dort von maximaler Liquidität, Anlegern bietet sie als Marktführerin schnellen und günstigen Handel. Die Wiener Börse sammelt und verteilt Kursdaten und berechnet die wichtigsten Indizes für ein Dutzend Märkte der Region. Dank ihres einzigartigen Know Hows vertrauen auch die Nationalbörsen in Budapest, Laibach und Zagreb auf die IT-Dienstleistungen der Wiener Börse. Darüber hinaus ist sie an weiteren Energiebörsen und Clearinghäusern der Region beteiligt.

Haftungsausschluss

Diese Pressemitteilung kann bestimmte zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen, die auf zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Pressemitteilung gegenwärtigen Annahmen basieren, enthalten. Wir übernehmen keinerlei Gewähr dafür, dass diese zukunftsgerichteten Aussagen eintreten werden. Weiters weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass diese Pressemitteilung nicht als Grundlage für eine Investitionsentscheidung dient und weder eine Aufforderung zum Kauf noch eine Anlageempfehlung der Wiener Börse AG darstellt. Die Angaben in dieser Pressemitteilung erfolgen ohne Gewähr.