VBW - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

12/09/2024 | Press release | Distributed by Public on 12/09/2024 15:45

Dimension der Schäden durch Cyberkriminalität erreicht traurigen Rekordwert / Brossardt: „KI-Einsatz zur Optimierung der Cybersicherheit dringend notwendig“

Allein durch Cyberkriminalität ist in den letzten zwölf Monaten in Deutschland ein Schaden von rund 267 Milliarden Euro entstanden. "Das ist ein trauriger Rekord und ein massiver Schaden für unsere Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Schäden um 29 Prozent zugelegt und der Anstieg in den kommenden Monaten dürfte wachsen", kommentiert der Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. , Bertram Brossardt, eine BITKOM-Studie auf einem Kooperationskongress mit den Verbänden BVSW - Bayerischer Verband für Sicherheit in der Wirtschaft e. V., Bundesverband der Sicherheitswirtschaft BDSW, ISU - Interessengemeinschaft Selbständiger, Unternehmer und freiberuflich Tätiger e. V., Secure.Bayern e. V und der vbw.

In einer seit 2019 durchgeführten vbw Umfrage zu internationalen Risiken für bayerische Unternehmen belegt Cyberkriminalität mittlerweile den dritten Platz, hinter Fachkräfteengpässen und strukturellen Kostensteigerungen. "Das Risiko, Opfer krimineller Cyberattacken zu werden, ist gerade für kleine und mittelständische Betriebe groß: Sie verfügen in der Regel über weniger Schutz als große Unternehmen und sind dadurch leichter verwundbar", sagt Brossardt und fügt hinzu: "Cyberkriminelle nutzen viel aktiver den technischen Fortschritt, um ihre Angriffe effektiver zu machen. Hier kommt insbesondere die Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel, die die Entwicklung von schädlicher Software weiter beschleunigt. Hier gilt es für die Unternehmen mehr eigene KI-Einsätze zu nutzen."

Die vbw mahnt angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberkriminalität zu mehr Prävention durch Cybersicherheit. "Wir müssen technologisch auf dem neuesten Stand sein und die Verteidigung gegen kriminelle Machenschaften ganzheitlich denken", so Brossardt.

Alexander Borgschulze, Vorstandsvorsitzender, Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e. V. - ASW Bundesverband, erklärte: "Der Wirtschaftsschutz in deutschen Unternehmen ist komplex und vielschichtig. Durch enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatwirtschaft wird die Resilienz unserer Wirtschaft gestärkt. Es liegt an uns, wachsam zu bleiben und in eine sichere Zukunft zu investieren, um die deutsche Wirtschaft stark und widerstandsfähig zu halten."

Johannes Strümpfel, stellvertretender Sicherheitschef, Siemens AG, sagte: "Bedrohungen sind nur dann relevant für uns, wenn sie die verlässliche Verfügbarkeit wichtiger Ressourcen tangieren - seien es Infrastrukturen wie IT-Systeme, Produktionsanlagen oder Gebäude, seien es Lieferanten und Lieferketten, Produkte, Energie und Rohstoffe, Mitarbeiter und Kunden oder einfach die Ressource verlässlicher Informationen."

Dr. Sandra Kreitner, Vizepräsidentin, Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV), fügte abschließend hinzu: "Der Bayerische Verband für Sicherheit in der Wirtschaft (BVSW) bietet eine neu entwickelte Lehrgangsreihe, die darauf ausgerichtet ist, die Unternehmenssicherheit in Anbetracht der Risiken durch Klimawandel und geopolitische Entwicklungen zu stärken. Angesichts von Sturzfluten, Sabotage und Cyberangriffen müssen Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien anpassen, um auch bei Lieferkettenunterbrechungen und Versorgungsengpässen langfristig als zuverlässige Leistungserbringer wettbewerbsfähig zu bleiben."