11/12/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/12/2024 18:34
Der von der Landeshauptstadt Dresden mit der Untersuchung beauftragte unabhängige Brücken-Experte Prof. Steffen Marx stellt am Mittwoch, 11. Dezember 2024, öffentlich das Zwischenergebnis der Ursachenforschung vor und informiert über die aktuellen Erkenntnisse zum Zustand der verbliebenen Brückenzüge A und B. Die Ergebnisse werden im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften in einer Sondersitzung am heutigen Mittwoch erläutert und den Stadträten übermittelt.
Die Ermittlungen ergaben als Grund für das Unglück eine sogenannte wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion. Sie führte in Verbindung mit der Materialermüdung durch die verkehrliche Beanspruchung zu einem Versagen zahlreicher Spannglieder. Aufgrund der vor 50 Jahren gängigen Herstellungsart und dem Einfluss der Witterung auf den Stahl während der Bauzeit entstanden die Korrosionsschäden bereits während des Baus der 1971 fertiggestellten Carolabrücke. Das hat das Gutachterteam um Professor Steffen Marx (TU Dresden, Institut für Massivbau) herausgefunden. Es stellte außerdem fest, dass die Landeshauptstadt die Brücke nach geltenden Normen und Empfehlungen prüfte und entsprechende Sondergutachten veranlasste. Eine verlässliche Vorhersage des Einsturzes war demnach mit den üblichen Methoden nicht möglich. Die Gutachter erkannten außerdem keinen nachlässigen Umgang der Verantwortlichen. Klar ist auch: Die Schäden sind so massiv, dass eine Wiederinbetriebnahme der noch stehenden Brückenzüge A und B nicht möglich ist.
Neben der Ursachenforschung richtet die Stadt den Blick weiter nach vorne.