15/11/2024 | Press release | Distributed by Public on 15/11/2024 13:39
Analyse der Entwicklungen und Trends der deutschen Stromerzeugung im Oktober 2024. Außerdem: Ein Blick auf die Entwicklung von Solar-Einspeisespitzen.
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Im Oktober 2024 wurden rund 52 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Den größten Anteil trug dabei die Windkraft, die allein 27 Prozent des Strommixes lieferte. Dennoch kam auch jede vierte Kilowattstunde Strom aus Kohlekraftwerken, was im Oktober nicht ungewöhnlich ist: Im Durchschnitt der letzten drei Jahre lag dieser Wert mit 27 Prozent noch leicht über dem Ergebnis vom Oktober 2024.
Für den vergangenen Monat ist die Entwicklung auf zwei Faktoren zurückzuführen: Erstens lieferten die Erneuerbaren Energien, insbesondere Windkraftanlagen, weniger Strom als noch im Oktober 2023 (damals lag dieser Wert bei 34 Prozent). Zweitens blieben die Erdgaspreise hoch, während die CO₂-Zertifikatspreise niedrig waren. Dadurch wurde die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke (Merit-Order) beeinflusst, sodass besonders klimaschädliche Kohlekraftwerke vor Gaskraftwerken zum Einsatz kamen.
Dies zeigt, dass sich der Emissionsrückgang im Stromsektor nur dann verstetigen kann, wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien konsequent fortgesetzt wird und ein verlässlich steigender CO₂-Preis die Kohle aus dem Markt drängt.
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Etwa 59 Gigawatt der zum Stichtag 31. September 2024 installierten PV-Leistung von 94 Gigawatt erhalten eine feste Einspeisevergütung. Für diese Anlagen besteht ein wirtschaftlicher Anreiz darin, die Erzeugung in Kilowattstunden zu maximieren. Selbst beim Auftreten negativer Strompreise (wenn Stromerzeugung den Stromverbrauch übersteigt; 2024 bereits 433 mal aufgetreten) besteht ein ökonomischer Anreiz, weiter zu produzieren, obwohl in vielen Fällen eine Abregelung technisch möglich wäre.
Auch wenn inzwischen rund die Hälfte der PV-Anlagen mit Heimspeichern kombiniert werden, gibt es bislang keine Anreize, diese marktdienlich zu verwenden. Grundsätzlich bieten die Heimspeicher ein großes Potenzial zur Flexibilisierung. Mit der derzeit installierten stationären Batteriespeicherkapazität von rund 14 Gigawattstunden (Haus- und Gewerbespeicher) besteht theoretisch die Möglichkeit, erhebliche Teile der PV-Einspeisung um einige Stunden zu verschieben. Allerdings sind die finanziellen Anreize für den Einsatz von Speichern derzeit so gestaltet, dass der Eigenverbrauch des Solarstroms optimiert wird, denn dabei entfallen Netzentgelte, Steuern und Abgaben. Ein plakatives Beispiel: Die Speicher werden bereits ab Sonnenaufgang geladen und sind bereits im Laufe des Vormittags voll. Zur Mittagszeit, wenn die PV-Erzeugung am höchsten und der Marktwert des Stroms im Sommerhalbjahr am geringsten ist, speist die Solaranlage ins Netz ein. Das führt dazu, dass zum Beispiel im Oktober die absoluten PV-Erlöse in den Stunden zwischen 11 und 14 Uhr höher ausfielen als in jedem Monat zwischen April und August - obwohl die PV-Produktion in diesen drei Stunden zwischen April und August durchschnittlich 80 Prozent höher war.
Ein marktdienlicher Speicher würde sich anders verhalten: In den Sommermonaten lädt er in den Mittagsstunden, wenn der Marktpreis niedrig ist und kappt damit den Peak im Einspeiseprofil. Abends würde er sich wieder entladen, unabhängig davon, ob im Haushalt direkt Strom verbraucht wird. Die Optimierung des Speichers würde sich Markterfordernissen und nicht nach dem individuellen Verbrauchsverhalten richten.
Hinweis: Dies ist eine vorläufige Ausgabe des monatlichen Agorameter Reviews, da der Verband der Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E für den 24. Oktober 2024 bisher nur unvollständige Daten zur Verfügung gestellt hat. Eine Aktualisierung erfolgt, sobald die fehlenden Daten vorliegen.
15. November 2024
1. Oktober 2024
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1. August 2024
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13. September 2023
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