09/30/2024 | Press release | Distributed by Public on 09/30/2024 00:46
Pendler*innen, die täglich mit Bus und Bahn fahren, haben den Kaufpreisvorteil einer 70-Quadratmeter-Wohnung in 13 Umlandstädten auch nach 25 Jahren noch nicht aufgebraucht. Neben Langen (Hessen) ist vor allem die kreisfreie Stadt Offenbach am Main einen Blick wert: Mit dem ÖPNV dauert die Fahrt vom Bahnhof der Umlandstadt bis zum Hauptbahnhof in Frankfurt nur elf Minuten, eine Eigentumswohnung kostet dort pro Quadratmeter durchschnittlich 2.235 Euro weniger als in der Metropole. Bis dieser Preisvorteil aufgezehrt ist, vergehen 58,9 Jahre. Auch in Dreieich und Neu-Isenburg im Landkreis Offenbach, Bad Vilbel (Wetteraukreis), Hanau und Maintal (Main-Kinzig-Kreis) sowie Mörfelden-Walldorf (Landkreis Groß-Gerau) bleibt der Immobilienkauf nach 30 Jahren täglichen Pendelns laut Modellrechnung noch günstiger als im Frankfurter Stadtgebiet - zumindest bei Nutzung von Bus und Bahn.
"Langen ist vom Frankfurter Hauptbahnhof trotz 21 Kilometer Entfernung mit dem ÖPNV in nur neun Minuten zu erreichen, auch nach Offenbach dauert es nur elf, nach Dreieich 13 Minuten - so gut angebundene Umlandstädte sind für Kaufinteressierte einen Blick wert", sagt Manuel Beermann, verantwortlich für das Immobiliengeschäft der Postbank. "Wer einen Immobilienkauf im Umland plant, sollte neben den günstigen Quadratmeterpreisen auch die Fahrtkosten und den Zeitaufwand einplanen - der Pendelkostenrechner liefert dafür einen Überblick. Darüber hinaus spielen aber auch persönliche Vorlieben, die individuelle Lage zu Kitas und Bahnhof sowie die Ausstattung der Wohnung eine Rolle."
Neu-Isenburg und Eschborn können für Kfz-Fahrer*innen attraktiv sein
Täglich pendelnde Autofahrer*innen bleiben im Frankfurter Umland beim Kauf einer 70-Quadratmeter-Wohnung nur in drei der 35 untersuchten Regionen über der 25-Jahre-Marke, in allen Städten sind öffentliche Verkehrsmittel die bessere Wahl. Im 8,5 Kilometer entfernten Offenbach sind Autofans immerhin 32,8 Jahre gegenüber Immobilienkäufer*innen im Frankfurter Stadtgebiet im Vorteil. ÖPNV-Nutzer*innen profitieren allerdings fast doppelt so lange - denn sie benötigen vom Bahnhof in Offenbach bis zum Hauptbahnhof Frankfurt nur elf Minuten, während Autofahrer*innen 16 Minuten einplanen müssen. In Neu-Isenburg sind Pendler*innen auf der Straße 31,5 Jahre lang den Eigentumswohnungsbesitzern in der Innenstadt finanziell überlegen, den ÖPNV-Nutzer*innen mit Vorteilen von 39,4 Jahren jedoch nicht. Beide Verkehrsmittel benötigen für die neun Kilometer lange Strecke zwar etwa gleich lang (16 bzw. 17 Minuten), die Kosten pro gefahrenem Kilometer sind beim Auto jedoch 3,5 Mal höher. In Maintal (Main-Kinzig-Kreis) bleiben Autofahrer*innen gerade noch so über der 25-Jahres-Marke, während ÖPVN-Fans 38,6 Jahre benötigen, um den Vorteil aufzubrauchen.
Verhältnismäßig attraktiv für Pendler*innen auf der Straße sind Umlandstädte, bei denen somit der Weg mit dem Kfz schneller zurückgelegt wird als mit Bus und Bahn. Neben Neu-Isenburg, wo das Auto rein rechnerisch eine Minute schneller in Frankfurt ist als die Bahn, geht es im neun Kilometer entfernten Eschborn (Main-Taunus-Kreis) per Kfz in zwölf Minuten in die Frankfurter Innenstadt, die Strecke mit dem ÖPNV dauert jedoch 15 Minuten - gerechnet von Bahnhof zu Bahnhof. Zwar liegt Eschborn mit 22,5 Jahren für Autofahrer*innen unter der 25-Jahres-Marke, aber auch für die Nutzer*innen von öffentlichen Verkehrsmitteln rentiert sich der Umzug nicht einmal vier Jahre länger (26,2 Jahre). "Für Pendler*innen, die ohnehin ihre Kinder mit dem Fahrzeug zur Schule oder in den Kindergarten bringen müssen und in Frankfurt einen Parkplatz haben, könnte sich der Umzug auch in diese Orte lohnen. Vorausgesetzt, der Umzug erfolgt etwas später als im Durchschnitt, ein früherer Renteneintritt oder ein Wechsel des Arbeitgebers ist geplant - und somit pendeln die Käufer*innen weniger als 25 Jahre", erklärt Beermann. "Diese Rechnung sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ÖPNV-Nutzer*innen auch in diesen Orten länger vom Umzug profitieren und dass schon aus klima- und verkehrspolitischer Notwendigkeit künftig voraussichtlich eine größere Preisdifferenz zugunsten öffentlicher Verkehrsmittel herrschen wird."Für Käufer*innen von 120 Quadratmeter großen Wohnungen im Umland rücken bei täglichem Pendeln mit dem Auto insgesamt 19 Städte über die 25-Jahres-Grenze. Doch auch hier gilt: ÖPNV-Nutzer*innen haben mehr Zeit, den Vorteil aufzuzehren. Neben den genannten drei Städten sind dann für Autofans auch Dreieich, Eschborn, Bad Vilbel, Mühlheim am Main, Dietzenbach, Obertshausen, Mörfelden-Walldorf und Langen (Hessen) mehr als 30 Jahre lang finanziell günstiger als der Kauf in der Frankfurter Innenstadt.
Familien und Haushalte mit viel Platzbedarf profitieren in vielen Umlandstädten
Kinderzimmer, ein größerer Esstisch, mehr Stauraum und ein Arbeitsplatz: Vor allem Familien benötigen viel Platz. 120 Quadratmeter Eigenheim in der Metropole sind ohnehin nicht leicht zu finden und mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Wer sich stattdessen für eine gleichgroße Wohnung im Umland entscheidet, und täglich mit Bus und Bahn in die City pendelt, profitiert in fast allen Städten über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren vom günstigeren Kaufpreis. Einzig in Kelkheim (Taunus) im Main-Taunus-Kreis und Büdingen (Wetteraukreis) profitieren Käufer*innen von großen Wohnungen nicht über einen so langen Zeitraum. Am längsten hält der Vorteil erneut in Langen (Hessen), wo rein rechnerisch rund 114 Jahre nötig sind, um die günstigeren Kaufpreise gegenüber der Metropole beim täglichen ÖPNV-Pendeln aufzubrauchen. Mit dem Auto dauert es nur 30,3 Jahre. In Offenbach am Main lohnt sich der tägliche Weg in die Metropole 101 Jahre lang. Auch in Dreieich, Neu-Isenburg, Bad-Vilbel, Maintal, Hanau, Mörfelden-Walldorf und Mühlheim am Main bestehen mehr als 50 Jahre lang Vorteile. Vorausgesetzt, der Arbeitsweg wird mit Bus und Bahn zurückgelegt. "In einigen Regionen hält der Kaufpreisvorteil für größere Eigentumswohnungen so lange an, dass ein Kauf auch für jüngere Familien und Paare im Speckgürtel vorteilhaft ist, auch wenn ein Mitglied der Familie das restliche Arbeitsleben noch täglich in die Großstadt pendelt", sagt Beermann.
In weiteren 24 Städten und Gemeinden sind Käufer*innen von 120-Quadratmeter-Wohnungen bei täglichem Pendeln im ÖPNV weniger als 50, aber mehr als 25 Jahre lang im Vorteil gegenüber Eigentümer*innen in Frankfurt am Main. Allerdings sind beispielsweise Nidderau (Main-Kinzig-Kreis) und Rödermark (Offenbach) weniger gut an Frankfurt angebunden, die einfache Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert mehr als 40 Minuten. Je nach Entfernung von Tür zur Tür (Arbeitsstätte und Wohnort) fällt weitere Zeit an, die gegebenenfalls auch mit Kosten verbunden ist (z.B. höhere Kosten für längere Kinderbetreuung). Daher rät Beermann: "Diskutieren Sie ehrlich und möglichst unter Berücksichtigung aller Aspekte die Vor- und Nachteile alternativer Wohnorte. Und lassen Sie sich bei Fragen zu Lage, möglicher Wertentwicklung, Sanierungsbedarfen und Energieeffizienz professionell beraten."