VBW - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

09/26/2024 | Press release | Distributed by Public on 09/26/2024 09:49

Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent führt zu Beitragssatzsteigerungen / Brossardt: „Versprechen auf Kosten der Unternehmen und der nächsten Generation“

Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat vor der ersten Lesung des Rentenpakets II am Freitag im Bundestag ihre entschiedene Ablehnung der Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bekräftigt. "Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnten bereits 2035 rund 34 Milliarden Euro in der Finanzierung fehlen. Das würde zu enormen finanziellen Belastungen und Beitragssatzsteigerungen für die Unternehmen führen. Außerdem werden jüngere und künftige Generationen maßgeblich belastet. Das ist nicht generationengerecht. Anstelle von unfinanzierbaren sozialpolitischen Wohltaten müssen wir endlich zielführende Reformen in der Altersvorsorge anpacken: Wir müssen an Frühverrentungsanreize wie die Rente mit 63 ran. Die Rente mit 67 muss Realität werden. Mittelfristig werden wir auch über die Anpassung des Renteneintrittsaltes an die Entwicklung der Lebenserwartung diskutieren müssen. Zudem gilt es, den Ausbau der betrieblichen und privaten Vorsorge weiter zu unterstützen," sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Das Generationenkapital bewertet die vbw ebenfalls kritisch. Brossardt: "Zwar ist die Idee des Generationenkapitals richtig, nämlich das umlagefinanzierte System der gesetzlichen Rentenversicherung durch kapitalgedeckte Bausteine zu ergänzen und zu stabilisieren. Aber die im Gesetz dazu vorgesehenen Pläne kommen für Deutschland zu spät und werden voraussichtlich kein ausreichendes Volumen erreichen können. Die Bundesregierung muss die Finanzierungsfrage planungssicher und nachhaltig beantworten. Denn ein Generationenkapital durch neue Schulden zu finanzieren, widerspricht dem Gebot der Generationengerechtigkeit und schmälert zudem die Rendite. Gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Haushaltslage muss dies klar ausgeschlossen werden."