11/15/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/15/2024 13:48
Münster (SMS) Die Stadt Münster will eine vierte städtische Gesamtschule im Südosten von Münster errichten. Demnach soll auf dem Gelände des ehemaligen Sauerstoffwerks der Westfalen AG in Angelmodde eine vierzügige weiterführende Schule inklusive Sporthalle und Außensportflächen entstehen. Das sieht eine Beschlussvorlage auf Basis der Ergebnisse zur Schulentwicklungsplanung für die Sekundarstufe I vor, die am 26. November in die politischen Beratungen geht und über die der Rat der Stadt Münster in seiner Sitzung am 11. Dezember entscheidet. Mit dem Vorschlag reagiert die Verwaltung auf die steigende Anzahl von Schülerinnen und Schülern insbesondere in Gremmendorf-West und Angelmodde sowie auf die weiterhin allgemein hohe Nachfrage nach Gesamtschulplätzen in Münster.
Sollte der Rat der Beschlussvorlage zustimmen, wird die Schulverwaltung zeitnah eine Vorabprüfung der Genehmigungsfähigkeit bei der Bezirksregierung für eine vierte städtische Gesamtschule in Münster vorbereiten. Demnach darf die Errichtung einer neuen Schule keine bereits bestehende Schule und benachbarte Schulträger mit ihren Schulen gefährden. Daher will die Stadt den Austausch mit den betroffenen Umlandkommunen dahingehend konkretisieren. Ein entsprechender Errichtungsbeschluss soll bei einem positiven Votum frühzeitig vorbereitet werden.
Eine mögliche Verlagerung des Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasiums nach Angelmodde soll dagegen nicht weiterverfolgt werden. Stattdessen will die Verwaltung mögliche Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen prüfen, um der Schule mit dem Schwerpunkt Kunst und Kultur eine Perspektive am Standort Sonnenstraße zu ermöglichen. Damit soll der Bedarf an Gymnasialplätzen in Münster in den kommenden Jahren gedeckt werden.
Zudem sieht die Vorlage Anpassungen für die Erweiterung des Schulzentrums Wolbeck vor. Das derzeit neunzügige Schulzentrum soll baulich auf zehn Züge erweitert werden.
Hohe Nachfrage nach Gesamtschulplätzen
In Münster gibt es bislang drei städtische Gesamtschulen. Neben der Mathilde-Anneke-Gesamtschule und der Gesamtschule Mitte ging mit dem Schuljahr 2024/25 auch die Gesamtschule Münster-West in Roxel an den Start. "Die Anmeldezahlen der vergangenen Jahre zeigen, dass es einen dringenden Bedarf für eine zusätzliche Gesamtschule in Münster gibt", sagt Stadtdirektor Thomas Paal. So standen zum Schuljahr 2024/25 für insgesamt 661 Anmeldungen 378 Schulplätze zur Verfügung.
Einer Prognose der WIB consult GmbH zufolge wächst die Zahl der Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Schulen der Sekundarstufe I in Münster zudem weiter an und erreicht im Jahr 2030 mit mehr als 14.000 ihren Höchststand. Den stärksten Anstieg verzeichnet der Südosten von Münster, allen voran Gremmendorf-West und Angelmodde, die bislang ohne weiterführendes Schulangebot sind.
"Mit einer vierten Gesamtschule in Angelmodde schaffen wir für die Familien in Münster-Südost ein wohnortnahes und bedarfsgerechtes Angebot in der Sekundarstufe und mit Blick auf das gesamte Stadtgebiet gleichzeitig ein ausgewogenes Schulangebot", betont Paal.
Erweiterung des Schulzentrums Wolbeck
Angesichts veränderter Rahmenbedingungen durch eine vierte Gesamtschule will die Verwaltung die Pläne für das Schulzentrum Wolbeck anpassen. Das Schulzentrum soll demnach baulich von derzeit neun auf zehn Züge erweitert werden, sodass unter anderem die aufgestellten Containerklassen künftig nicht mehr benötigt würden. Die Erweiterung berücksichtigt den zukünftigen Bedarf von neun Zügen - insbesondere in Bezug auf die Rückkehr zu G9 - und schafft zusätzlich eine Raumreserve. Damit bleibt die Stadt flexibel, um bei weiteren Schulraumanforderungen reagieren zu können. Zusätzlich sieht die erweiterte Planung eine Fläche für die Musikschule Wolbeck vor, um das kulturelle Bildungsangebot im Stadtteil weiter zu stärken.
Bild: Ein möglicher Standort für die neue Gesamtschule im Südosten von Münster ist das Gelände des ehemaligen Sauerstoffwerks der Westfalen AG in Angelmodde. Karte: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.