Landeshauptstadt Potsdam

08/30/2024 | Press release | Distributed by Public on 08/30/2024 08:05

369 | Gesundheits-Fachkonferenz am Welttag der sexuellen Gesundheit

Pressemitteilung Nr. 369 vom 30.08.2024 Gesundheits-Fachkonferenz am Welttag der sexuellen Gesundheit

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30.08.2024

Anlässlich des Welttags der Sexuellen Gesundheit am 4. September 2024 möchte der Öffentliche Gesundheitsdienst der Landeshauptstadt Potsdam das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit erhöhen und die individuelle Auseinandersetzung mit den Risiken sexuell übertragbarer Erkrankungen fördern. "Die aktuelle Berichterstattung über die Zunahme sexuell übertragbarer Infektionskrankheiten und den verhältnismäßig geringen Impfquoten z.B. gegen HPV macht einmal mehr die Notwendigkeit von Informationskampagnen deutlich. Insbesondere die HPV-Impfquoten bei Jungen und Mädchen sind deutlich ausbaufähig. Darauf und auf die Sinnhaftigkeit von zielgruppenspezifischer Aufklärung zur Sexuellen Gesundheit wollen wir aufmerksam machen. Der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist möglich und dabei auch verhältnismäßig einfach", sagt Dr. Kristina Böhm, Leiterin des Fachbereiches Öffentlicher Gesundheitsdienstes und Amtsärztin.

Bereits im ersten Halbjahr 2024 berichtete die Europäische Gesundheitsbehörde von einem Anstieg von sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Tripper, Syphilis und Chlamydien. Den Blick gilt es dabei auch für weitere Infektionsrisiken zu schärfen. Humane Papillomviren, kurz HPV, werden heute mit einer Vielzahl von Krankheitsbildern in Verbindung gebracht. Eine vorbeugende Schutzimpfung kann dabei HPV-induzierte Krankheiten, u.a. Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom oder Feigwarzen, verhindern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV für Mädchen und Jungen im Altern von 9 bis 14 Jahren. Bis zum vollendeten 18. Lebensjahr sollen versäumte Impfungen nachgeholt werden. Dabei gilt, je früher die Impfung erfolgt, desto größer ist ihr Nutzen. Denn eine Impfung gegen HPV sollte nach STIKO bereits vor einer möglichen Infektion mit HPV, sprich vor dem ersten sexuellen Kontakt, durchgeführt werden.

Empfohlen wird die Impfung von der STIKO für Mädchen bereits seit dem Jahr 2007, für Jungen folgte die Empfehlung im Jahr 2013. Die Impfquoten sind sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen ausbaufähig, liegt die Quote der vollständig geimpften Mädchen lediglich bei etwa 54 % und bei Jungen bei 27 % (Stand 2021, RKI-Impfsurveillance, Epid Bull 48/2022). "Die Notwendigkeit, die Impfbereitschaft und damit die Impfquoten zu erhöhen, ist damit geboten, um den Schutz vor HPV-bedingten (Krebs-)Erkrankungen zu gewährleisten und zu erhöhen", sagt Amtsärztin Dr. Kristina Böhm.

Der Öffentliche Gesundheitsdienst Potsdam führt in diesem Zusammenhang am Nachmittag des 4. September 2024 im Potsdam Museum eine Fachveranstaltung zum Thema "HPV-Prävention: Impfwissen und Impfbereitschaft steigern" für Fachpublikum durch. Gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen aus Potsdam und darüber hinaus sowie mit lokalen Partnern, die Beratungen und Unterstützungsangebote im Bereich sexuell übertragbarer Krankheiten anbieten, wie die AIDS-Hilfe Potsdam e.V. und Katte e.V., soll darüber diskutiert werden, wie die Zusammenarbeit in der Kommune, insbesondere im Rahmen der HPV-Prävention, gemeinsam bestmöglich gestaltet werden kann. Um eine Anmeldung zur Fachveranstaltung wird unter dem nachfolgendem Link gebeten: https://www.potsdam.de/de/form/anmeldung-fuer-die-veranstaltung.

In der Beratungsstelle des Öffentlichen Gesundheitsdienstes werden auch kostenfreie und anonyme Beratungen sowie Tests zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen angeboten. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass ein Termin vereinbart wird. Die Terminvereinbarung kann selbstverständlich anonym, mit Hilfe eines Alias-Namen erfolgen. Weiterführende Informationen zur Beratungsstelle finden Sie unter: www.potsdam.de/BeratungSexuelleGesundheit oder telefonisch unter 0331 289-2377.