Bundesland Schleswig-Holstein

11/21/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/21/2024 03:15

Medienbildung nicht nur Sache der Schulen

KIEL. "Immer mehr Länder verbannen die private Smartphone-Nutzung grundsätzlich aus dem Unterricht. Dazu gehören seit diesem Jahr Neuseeland, die Niederlande, Großbritannien und Griechenland", erläuterte Bildungsministerin Karin Prien im Landtag die weltweite Entwicklung. Die Vorreiter in der Einschränkung der privaten Handynutzung in den Schulen, Italien und Frankreich, hätten schon vor über zehn Jahren damit begonnen. "Und die Wissenschaft gibt ihnen Recht. Erst kürzlich haben Forscher am Lehrstuhl für Sozialpädagogik der Universität Augsburg fünf große Studien aus Norwegen, Spanien, Tschechien, England und Schweden verglichen. Alle kommen zu dem Ergebnis, dass sich ein Handyverbot messbar positiv auf das soziale Wohlbefinden - und damit auch die Lernleistung - von Schülerinnen und Schülern auswirkt", so die Ministerin.

Allerdings - auch das hätten die Forscher betont - müsse ein Handyverbot pädagogisch begleitet werden. Kinder und Jugendliche müssten lernen, verantwortungsvoll mit digitalen Endgeräten umzugehen. "Unsere Schulen befinden sich auf einem guten Weg zu einer systematischen Medienkompetenzvermittlung", betonte Karin Prien. Bei aller positiven Entwicklung wisse sie aber auch, dass sich Medienbildung stetig weiterentwickeln müsse. "Dabei berücksichtigen wir aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft, wie zum Beispiel die gerade erschienene Studie "International Computer and Information Literacy Study" (ICILS 2024)." Entscheidende Schritte habe ihr Ministerium bereits mit dem seit 2021 laufenden Landesprogramm "Digitale Schule der Zukunft" gemacht. Um den digitalen Transformationsprozess zu unterstützen, habe die Landesregierung unter anderem 250 zusätzliche Stellen geschaffen und es stünden den Schulen zudem auch 15 Medienfachberaterinnen und -berater als persönliche Ansprechpartner bei der Gestaltung von digitalen Lehr-Lernprozesse zur Verfügung.

Eine Botschaft ist Bildungsministerin Karin Prien aber besonders wichtig: "Es kommt nicht allein auf die Lehrkräfte an. Insgesamt müssen wir uns von der Vorstellung lösen, dass der Staat alles richten kann. Gerade beim Thema Medienbildung und -erziehung brauchen wir die Kooperation mit den Eltern und der Zivilgesellschaft!"

Verantwortlich für diesen Pressetext: David Ermes | Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur | Brunswiker Str. 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-2369 | E-Mail: [email protected]