11/08/2024 | Press release | Archived content
08.11.2024
Der Landtag Nordrhein-Westfalen, die Landesregierung und die Landeshauptstadt Düsseldorf haben gemeinsam der Opfer der Pogromnacht vor 86 Jahren gedacht. Im Zentrum stand die Erinnerung an die Gräuel der Nazi-Herrschaft.
Während des 9. Novembers 1938 und in den Tagen danach trat die Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland offen zutage: Die Nazis zündeten Synagogen an, plünderten jüdische Wohnungen, Geschäfte und verfolgten, misshandelten und töteten jüdische Bürgerinnen und Bürger.
Der Präsident des Landtags, André Kuper, legte am Standort der ehemaligen Düsseldorfer Synagoge einen Kranz nieder - gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Sylvia Löhrmann, Beauftragte des Landes zur Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur, und dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Dr. Oded Horowitz.
Bei der anschließenden zentralen Gedenkstunde im Plenarsaal des Düsseldorfer Rathaus sagte Präsident André Kuper: "In Yad Vashem läuft in Endlosschleife ein Film der brennenden Synagoge in Bielefeld in der Nacht zum 9. November 1938. Dieser Film ist auch nach fast 90 Jahren kaum auszuhalten. Ebenso ist es kaum auszuhalten, dass heute in unserem Land Synagogen einen stärkeren Schutz brauchen und dass der Antisemitismus wieder auf den Straßen präsent ist - aus verschiedenen politischen und religiösen Strömungen. Da ist es ein starkes Zeichen mit Strahlkraft und Hoffnung, dass jetzt in der Synagoge in Bielefeld der Originalschlüssel des geschändeten Gebetshauses wieder übergeben wird. Es stärkt uns in unserer Haltung, aufzustehen gegen jede Form von Hass auf das jüdische Leben."
Der Kantor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf Aaron Malinsky trug das Trauergebet "El male rachamim" vor. Fünf junge Mitglieder des Chors der Düsseldorfer Synagoge sangen das Gebet "Av Harachamim".