11/21/2024 | News release | Distributed by Public on 11/21/2024 10:22
Landwirtschaft
In einem Positionspapier setzen sich die unionsgeführten Agrarressorts der Länder für eine einfachere, transparentere und effizientere neue Gemeinsame Agrarpolitik nach 2027 ein.
"Unsere Landwirtschaft ist mit enormen Herausforderungen konfrontiert: Der Klimawandel, der Erhalt der Artenvielfalt und die steigende Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln sind einige der großen Aufgaben, denen wir uns stellen müssen. Gleichzeitig wollen wir die landwirtschaftlichen Betriebe von unnötiger Bürokratie entlasten. Wir brauchen wieder mehr Vertrauen in die Arbeit unserer Landwirte statt zusätzlicher Kontrolle. Die gute fachliche Praxis muss in diesem Zusammenhang wieder eine zentrale Rolle spielen, damit die landwirtschaftlichen Betriebe den anstehenden Herausforderungen erfolgreich begegnen können. Dafür setzen wir uns auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene ein. Wir sind stetig daran interessiert, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) weiterzuentwickeln und deren Bestandteile für unsere landwirtschaftlichen Betriebe attraktiv zu gestalten. Daher haben wir mit den unionsgeführten Agrarressorts der Länder ein Positionspapier erarbeitet, das zu einer einfacheren, transparenteren und effizienteren neuen Gemeinsamen Agrarpolitik hinsichtlich der kommenden GAP-Förderperiode beitragen soll. In einer guten inhaltlichen Diskussion haben wir unsere Vorschläge mit dem zuständigen Generaldirektor der GD Agri Dr. Wolfgang Burtscher und dem designierten Agrarkommissar Christophe Hansen in Brüssel diskutiert", sagte der baden-württembergische Landwirtschaftsminister und Sprecher der unionsgeführten Agrarressorts der Länder Peter Hauk, am 21. November 2024, in Stuttgart, im Nachgang zu seinem Besuch in Brüssel. Auf Initiative von Minister Peter Hauk hatten die Ministerinnen und Ministern der unionsgeführten Agrarressorts der Länder ihre Vorschläge hinsichtlich der kommenden GAP-Förderperiode mit dem zuständigen Generaldirektor der GD Agri Dr. Wolfgang Burtscher und dem designierten Agrarkommissar Christophe Hansen in Brüssel diskutiert.
"Ein großes Ziel wird es sein, die GAP für die Landwirtinnen und Landwirte und Behörden im Sinne von Bürokratieabbau, Transparenz und Effizienz massiv zu vereinfachen. Hierfür sollen alle Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung bietet konsequent genutzt werden. Wir wollen Antragsprozesse optimieren sowie innovative Agrarpraktiker miteinander vernetzen und die Vernetzung im Ländlichen Raum insgesamt fördern", betonte Minister Hauk.
"Zudem müssen wir die Landwirtschaftspolitik noch stärker als geopolitisch bedeutsames Handlungsfeld verstehen. Denn die Sicherstellung der Ernährungsversorgung auch auf europäischer Ebene ist ein wichtiger Beitrag für unsere Resilienz, und bekommt damit eine zunehmende strategische Bedeutung. Sowohl Kriege und kriegerische Konflikte in der europäischen Nachbarschaft als auch der Klimawandel sind Vektoren für diese Entwicklung, der sich die neu konstituierende Europäische Kommission noch stärker bewusst sein muss und in ihrer Politik intensiver berücksichtigen muss. Dafür setzen wir uns ein", sagte Minister Hauk.
"Klar ist das die GAP auch weiterhin über eine ausreichende Finanzierung mindestens in bisheriger Höhe zuzüglich Inflationsausgleich verfügen muss, um die definierten Ziele erreichen und anspruchsvolle Aufgaben für die Landwirtschaft und die Entwicklung des Ländlichen Raumes erfüllen zu können", betonte Minister Hauk
Zudem sei es erforderlich, einen neuen Ausgleich beziehungsweise die richtige Balance zwischen Ökologie und Ökonomie zu finden. Zwischen Wertschöpfung und der verlässlichen Einkommenssicherung der Landwirte einerseits und berechtigten Erfordernissen des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes auf der anderen Seite. Hierzu tragen unter anderem verständliche Konzepte bei, die sich leicht abwickeln lassen. Wichtig sei zudem auch das Risikomanagement noch mehr in den Fokus rücken. Hauk zeigte sich nach seinen Gesprächen in Brüssel zuversichtlich, dass bei der nächsten GAP wieder der Landwirt und seine Arbeit und nicht Kontrollen, Kontrollen, Kontrollen im Mittelpunkt stehen.