11/28/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/28/2024 09:27
Das Europäische Parlament hat es heute versäumt, Kinder und Jugendliche zu schützen, da ein Bündnis aus konservativer Europäischer Volkspartei und rechtsextremen Fraktionen wichtige Empfehlungen zur Ausweitung des öffentlichen Verbots von E-Zigaretten und Rauchtabakerzeugnissen blockiert hat. Die Sozialdemokratische Fraktion sah sich daher gezwungen, gegen die abgeschwächte Entschließung zu stimmen, um die Integrität der Maßnahmen für rauchfreie Umgebungen zu wahren.
Im Gegensatz zum rechten Flügel wollte die S&D-Fraktion das öffentliche Verbot auf neue Tabakwaren ausdehnen und damit auf die zunehmenden Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über die Gefahren schwerwiegender Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reagieren, die von den Emissionen derartiger Geräte in der Umgebungsluft ausgehen. Das Ergebnis ist umso bedauerlicher, als es erdrückende Belege dafür gibt, dass Kinder und Jugendliche zunehmend zur Zielscheibe dieser neuen Produkte werden, die oft fälschlicherweise als weniger schädlich angepriesen werden.
Alessandra Moretti, sozialdemokratische Verhandlungsführerin für die Entschließung, sagte:
"Die wissenschaftsfeindliche Haltung der rechten Fraktionen, die von der EVP geteilt wird, hat das Parlament daran gehindert, eine Entschließung zu verabschieden, die die Gesundheit der Menschen, insbesondere der am stärksten gefährdeten Personen wie Kinder und schwangere Frauen, vor Rauch und Aerosolen hätte schützen können.
Die S&D-Fraktion wird bei der menschlichen Gesundheit niemals Kompromisse machen. Die heutige Abstimmung verdeutlicht einmal mehr unser Engagement für die Gesundheit der Menschen in Europa, gegen die Tabaklobby und für eine echte Europäische Gesundheitsunion, die alle schützt."
Tiemo Wölken, sozialdemokratischer Koordinator im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, meinte:
"Es ist zynisch und skandalös, dass die EVP die hauptsächliche Krebsursache nicht bekämpfen will und stattdessen auf die Rhetorik der Tabaklobby hereinfällt, die E-Zigaretten und erhitzte Tabakerzeugnisse als harmlos darstellt. Die EVP lobt den EU-Krebsbekämpfungsplan, stimmt aber gegen jede Maßnahme, die zu dessen Umsetzung beitragen könnte.
Wir müssen vornehmlich Kinder und junge Erwachsene schützen, indem wir verhindern, dass sie wieder zu rauchen anfangen. Es ist höchst beunruhigend, dass immer mehr junge Menschen zu E-Zigaretten greifen - dem müssen wir einen Riegel vorschieben. Wir haben hier bereits große Fortschritte erzielt, doch die Tabakindustrie hat einen neuen Hebel gefunden, um unsere Kinder weiter zu vergiften."