Uniper setzt starke Ergebnisentwicklung fort – Umsetzung der Transformationsstrategie im Plan

Uniper setzt starke Ergebnisentwicklung fort - Umsetzung der Transformationsstrategie im Plan

Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr

Uniper hat die starke Ergebnisentwicklung des ersten Quartals auch im zweiten Quartal 2024 fortgesetzt und seine Gewinnprognose angehoben.

Im ersten Halbjahr 2024 erwirtschaftete das Unternehmen ein Adjusted EBITDA von 1.743 Mio. €. Es lag erwartungsgemäß deutlich unter dem außergewöhnlich guten Ergebnis des Vorjahreszeitraums in Höhe von 4.113 Mio. €, das durch erfolgreiche Optimierungsgeschäfte bei der Gasersatzbeschaffung im Zusammenhang mit den entfallenen Lieferungen russischer Gasmengen geprägt war.

Strategieumsetzung im Plan

Seit der Vorstellung der neuen Transformationsstrategie im August 2023 mit dem Fokus auf Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit hat Uniper im ersten Halbjahr 2024 Investitionsentscheidungen für die Transformation seines Portfolios von rund 400 Mio. € getroffen. Dazu zählt unter anderem die Revitalisierung des 160 Megawatt-Pumpspeicher-Wasserkraftwerks Happurg in der Nähe von Nürnberg, in das Uniper rund 250 Mio. € investieren wird.

Ende Juni gab NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst das Startsignal für das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Scholven 1 in Gelsenkirchen. Das Kraftwerk liefert Prozessdampf, Wärme und Strom für Industrie und Wärme-Kunden in der Region und soll zu einer Senkung der CO₂-Emissionen im Ruhrgebiet beitragen, da es ältere ineffizientere Anlagen ablöst.

Organisatorisch sind in den letzten Monaten bei Uniper Funktionen geschaffen worden, die sich ausschließlich auf die Entwicklung des grünen Portfolios konzentrieren. Die Neuaufstellung operativer Bereiche soll optimale Voraussetzungen für eine konsequente Umsetzung der angekündigten Strategie schaffen.

Fortschritte auf dem Weg zur Kapitalmarktfähigkeit

Uniper ist verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um dem Bund den Verkauf seiner Anteile an Uniper zu ermöglichen, wofür die Kapitalmarktfähigkeit ein Baustein ist. Auf dem Weg zur Kapitalmarktfähigkeit hat Uniper in den letzten Monaten wichtige Fortschritte erzielt.

Dazu zählen u.a.:

· eine Kapitalherabsetzung im Dezember 2023 und damit die Schaffung der bilanziellen Voraussetzung für potenzielle zukünftige

Dividendenzahlungen, wobei die rechtlichen Voraussetzungen hierfür noch zu schaffen sind,

· die Einführung neuer Berichtssegmente und die Festlegung auf das Adjusted EBITDA als Leistungskennzahl (KPI) für die

finanzielle Steuerung des Konzerns zu Beginn des Geschäftsjahres 2024,

· die Verlängerung und Erhöhung der syndizierten Kreditlinie auf 3 Mrd. € im März,

· die signifikante Verbesserung des "Stand-alone" Kredit-Ratings bei den Ratingagenturen S&P und Scope,

· sowie die Kündigung der Gaslieferverträge mit Gazprom Export auf Basis des Schiedsurteils von Mitte Juni.

Zahlungen an den Bund

Uniper hat zum 30. Juni eine Rückstellung für die Weiterleitung von Erlösen aus realisierten Schadensersatzansprüchen gegen Gazprom Export in Höhe von rund 540 Mio. € erfasst. Ein wesentlicher Teil der Rückstellung basiert darauf, dass im Rahmen eines Schiedsverfahrens bestätigt wurde, dass Uniper eine Zahlungsverpflichtung gegenüber Gazprom Export wirksam gegen den entstandenen Schaden aus den Lieferkürzungen aufrechnen konnte.

Hintergrund: Uniper hatte sich im Rahmen der Stabilisierungsmaßnahmen gegenüber dem Bund verpflichtet, erzielte Schadensersatzleistungen für die Gaslieferkürzungen an den Bund nach Abzug von Verfahrenskosten und Steuern weiterzuleiten. Durch die Bestätigung des Schiedsgerichts konnten nun die bisherige Lieferantenverbindlichkeit ausgebucht und eine korrespondierende Rückstellung für eine künftige Auszahlung an den Bund erfasst werden.

Bereits Ende letzten Jahres hatte Uniper eine Rückstellung in Höhe von rund 2,2 Mrd. € für eine erwartete Zahlungsverpflichtung gegenüber dem Bund im Zusammenhang mit der im Jahr 2022 gewährten Beihilfe gebildet. Zum 30. Juni 2024 wurde diese Rückstellung der Höhe nach überprüft und mit knapp 2,9 Mrd. € bewertet. Die Mittel werden dem Bund voraussichtlich Anfang 2025 zufließen. Die genaue Höhe der Zahlungsverpflichtung wird nach Vorliegen der Geschäftszahlen für 2024 ermittelt.

Beide Zahlungen sind als Rückzahlungen an den deutschen Steuerzahler zu betrachten. Die Bundesregierung hat Uniper während der Gaskrise nach Russlands Angriff gegen die Ukraine finanziell stabilisiert. Es ist damit zu rechnen, dass der Bund vor allem aus dem Verkauf seiner Anteile an Uniper weitere Erlöse erzielen wird.

Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr

Im Segment Green Generation lag das Adjusted EBITDA mit 527 Mio. € über dem Vorjahresergebnis in Höhe von 429 Mio. €. Der Ergebnisanstieg war insbesondere auf die schwedische Kernenergie zurückzuführen, die von preisbedingt höheren Ergebnisbeiträgen sowie von gestiegenen Erzeugungsmengen profitierte.

Das Adjusted EBITDA im Segment Flexible Generation in Höhe von 826 Mio. € lag unter dem des Vorjahresergebnisses von 1.351 Mio. €. Grund dafür war vor allem der Rückgang positiver Ergebnisbeiträge aus Absicherungsgeschäften im Bereich der fossilen Handelsmarge aufgrund des insgesamt gefallenen Preisniveaus. Temporär positiv wirkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringere Aufwendungen aus der Bewertung der Rückstellungen für CO₂ -Zertifikate vor dem Hintergrund der sinkenden Preise für CO₂-Zertifikate. Den Aufwendungen aus der Bewertung von Rückstellungen standen Absicherungsgeschäfte gegenüber, die erst im vierten Quartal 2024 realisiert werden.

Unipers direkte CO₂-Emissionen (Scope 1) summierten sich im ersten Halbjahr 2024 auf 8,3 Mio. t (Vorjahreszeitraum: 9,3 Mio. t). Der Rückgang von über 10% war insbesondere auf eine geringere Stromerzeugung einiger Kohlekraftwerke in Deutschland zurückzuführen.

Das Adjusted EBITDA im Segment Greener Commodities lag mit 682 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (2.434 Mio. €). Das Gasgeschäft konnte die außergewöhnlich hohen Ergebnisse des Vorjahreszeitraums nicht wiederholen. Im Vorjahr hatte das Segment von signifikanten Minderkosten aus der Ersatzbeschaffung von entfallenen Lieferungen russischer Gasmengen sowie ungewöhnlich hohen Handelsergebnissen profitiert. Der Stromhandel konnte ebenfalls aufgrund des geänderten Marktumfelds nicht an das außergewöhnlich positive Ergebnis des Vorjahreszeitraums anknüpfen.

Das Adjusted Net Income lag im ersten Halbjahr 2024 mit 1.113 Mio. € erwartungsgemäß unter dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums von 2.495 Mio. €.

Ergebnisprognose

Auf Basis der starken Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024 und den Annahmen über den weiteren Verlauf der zweiten Jahreshälfte erhöht Uniper die Prognose für das Adjusted EBITDA im Geschäftsjahr 2024 um 400 Mio. € auf 1,9 Mrd. € bis 2,4 Mrd. € und für das Adjusted Net Income im Geschäftsjahr 2024 um ebenfalls 400 Mio. € auf 1,1 Mrd. € bis 1,5 Mrd. €.

Wichtige Kennzahlen im Überblick

Über Uniper

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit Sitz in Düsseldorf und Aktivitäten in mehr als 40 Ländern. Mit rund 7.000 Mitarbeitenden leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Europa, insbesondere in seinen Kernmärkten Deutschland, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden.

Die Aktivitäten von Uniper umfassen die Stromerzeugung in Europa, den weltweiten Energiehandel sowie ein breites Gasportfolio. Uniper beschafft Gas - auch als verflüssigtes Erdgas (LNG) - und andere Energieträger auf den Weltmärkten. Das Unternehmen bewirtschaftet Gasspeicher mit einer Kapazität von mehr als 7 Milliarden Kubikmetern.

Uniper beabsichtigt, bis 2040 vollständig CO2-neutral zu sein. Im Jahr 2030 will Uniper mehr als 80 Prozent seiner installierten Kraftwerksleistung zur CO2-freien Stromproduktion nutzen. Dazu transformiert das Unternehmen die eigenen Kraftwerke und Anlagen und investiert in flexible und planbare Anlagen zur Stromerzeugung. Bereits heute ist das Unternehmen einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Europa und treibt den weiteren Ausbau von Solar- und Windenergie als Schlüssel für eine nachhaltigere und sichere Zukunft voran. Das Gasportfolio wird schrittweise um grüne Gase wie Wasserstoff und Biomethan ergänzt mit dem Ziel der langfristigen Umstellung.

Uniper ist ein verlässlicher Partner für Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen bei der Planung und Umsetzung innovativer, CO2-reduzierender Lösungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten. Als Wasserstoff-Pionier ist Uniper weltweit entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv und realisiert Projekte, um Wasserstoff als tragende Säule der Energieversorgung nutzbar zu machen.