14. Niedersächsischer Gesundheitspreis verliehen – Klimakrise, Fachkräftemangel und Digitalisierung im Fokus

Zum 14. Mal wurde heute in Hannover der Niedersächsische Gesundheitspreis verliehen. In Kooperation mit dem Niedersächsischen Gesundheitsministerium, dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), der AOK Niedersachsen sowie der Apothekerkammer Niedersachsen zeichnet die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V. (LVG & AFS) einmal im Jahr die besten Projekte in drei Kategorien zu aktuellen Gesundheitsthemen aus. Insgesamt 54 Bewerbungen gingen in der diesjährigen Wettbewerbsrunde ein. Prämiert wurden 'Leuchtturmprojekte' in den Kategorien "Aktiv für Gesundheit und Klima", "Gesundheitsberufe attraktiv gestalten" und "Digital Health - Innovative Lösungen in der Gesundheitsversorgung". Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert (je 5.000 Euro pro Kategorie).

"Von dieser Vielzahl an Bewerbungen dürfen wir heute drei Projekte für ihr herausragendes Engagement auszeichnen", betonte der Niedersächsische Gesundheitsminister und zugleich Schirmherr des Preises, Dr. Andreas Philippi, während seiner Eröffnungsrede. "Drei Projekte, die mit ihren innovativen und praxistauglichen Ansätzen dazu beitragen, die großen Herausforderungen, vor denen wir im Gesundheitswesen stehen, anzugehen. Erstmals fokussieren wir in diesem Jahr die Zusammenhänge zwischen Klimakrise und Gesundheit. Denn es wird deutlich, dass die Zunahme der Erderwärmung und der Klimawandel vielfältige gesundheitliche Herausforderungen bedeuten. Doch auch innovative Ansätze zur Attraktivitätssteigerung von Gesundheitsberufen sowie das Potenzial von Künstlicher Intelligenz, Robotik und Telemedizin spielen in diesem Jahr eine wichtige Rolle."

Thomas Altgeld, Geschäftsführer der LVG & AFS, ergänzte: "Der Gesundheitspreis ist ein Gemeinschaftsprojekt, das auch in der 14. Runde von einer engagierten Zusammenarbeit aller beteiligten Partner:innen geprägt ist. Gemeinsam ist es uns wieder gelungen, eine hervorragende Auswahl zu treffen und heute drei Projekte auszuzeichnen, die ein Vorbild für ganz Niedersachsen sind."

Die folgenden drei Gewinner-Projekte hat die Jury ausgewählt:

Preisträgerinnen/Preisträger in der Kategorie:

"Aktiv für Gesundheit und Klima"

In der ersten Preiskategorie überzeugte das Projekt "Hot'n'HaPy - Aktionsplan zur Hitzeprävention" die Jurymitglieder. Im Fokus des Projektes der Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont stehen übergreifende Informationskampagnen für die Bevölkerung im Landkreis Hameln-Pyrmont, sowie die Unterstützung von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens, um gezielte Anpassungsmaßnahmen für Hitzeperioden zu treffen. Somit werden verhaltens- aber auch verhältnispräventive Maßnahmen umgesetzt. Besonders an diesem Projekt ist, dass das Vorgehen zentral auf Landkreisebene über die Gesundheitsregion koordiniert wird. Ebenfalls fußen die umgesetzten Maßnahmen auf einer aktuellen Bevölkerungsumfrage zur individuellen Hitzebelastung, in der deutlich wurde, dass den Menschen im Landkreis Informationen fehlen, wie sie sich vor den gesundheitlichen Gefahren von Hitze schützen können.

Weitere Informationen unter: https://gesundheitsregion.hameln-pyrmont.de/hotnhapy/

Preisträgerinnen/Preisträger in der Kategorie:
"Gesundheitsberufe attraktiv gestalten"

Das Projekt wurde auch von der Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont initiiert. Im Projekt "Care HaPy" geht es darum, junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege oder einem anderen Beruf im Gesundheitswesen zu gewinnen. Dazu wurde in Kooperation mit der Schule im Hummetal und dem Seniorendomizil Riepenblick im Landkreis ein peer-gestütztes Angebot für Schülerinnen und Schüler in der Berufsfindungsphase entwickelt. So werden ihnen unterschiedliche Gesundheitsberufe durch Informationsvermittlung und Praxiseinheiten nähergebracht. Überzeugt hat die Jury, dass Auszubildende und frisch Examinierte die Schülerinnen und Schüler nach dem Peer-to-Peer-Ansatz begleiten und so authentische Einblicke vermitteln können.

Weitere Informationen unter: https://gesundheitsregion.hameln-pyrmont.de/carehapy/

Preisträgerinnen/Preisträger in der Kategorie:

"Digital Health - Innovative Lösungen in der Gesundheitsversorgung"

In der Kategorie Digital Health gewann das Projekt "TeleStorch" den Niedersächsischen Gesundheitspreis. Das Projekt wurde vom Klinikum Oldenburg initiiert und wird in Kooperation mit der Ammerland-Klinik Westerstede und dem St. Johannes-Hospital Varel in der Weser-Ems-Region umgesetzt. Mittels der Einführung von Telemedizin wird eine hochwertige pädiatrische Betreuung in der Neugeborenen-Versorgung ermöglicht. Unabhängig vom Standort der Geburtsklinik kann die Betreuung der Neugeborenen über eine telemedizinische Plattform mit sicherer Video- und Vitaldatenübertragung von Pädiatrie-Fachkräften unterstützt werden, sodass eine Trennung von Familien nach der Geburt und Transportwege vermieden werden können. Die kleinen Patientinnen und Patienten bleiben bei ihren Eltern und befinden sich dennoch in bester Versorgung. Das Projekt startet noch in dieser Woche mit der Umsetzung in den Kooperationskliniken.

Weitere Informationen und Bilder der Preisverleihung finden Sie auf www.gesundheitspreis-niedersachsen.de

Statements der Partnerinnen und Partner:

Staatssekretär Frank Doods (Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung): "Die diesjährigen Preisträger des Niedersächsischen Gesundheitspreises zeigen eindrucksvoll, wie innovative Lösungen im Gesundheitsbereich auf die drängenden Herausforderungen unserer Zeit aussehen können. Das Projekt 'Hot'n'HaPy' bietet eine effektive Antwort auf die Auswirkungen des Klimawandels und sorgt mit gezielten Präventionsmaßnahmen für den Schutz der Bevölkerung in Zeiten zunehmender Hitzewellen. 'Care HaPy' setzt ein starkes Signal gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, indem es junge Menschen für Berufe im Pflege- und Gesundheitssektor begeistert und praxisnahe Einblicke in die Branche gibt. Und das Projekt 'TeleStorch' zeigt, wie Künstliche Intelligenz und Telemedizin dazu beitragen können, die Versorgung von Neugeborenen zu verbessern, ohne Familien unnötigen Belastungen durch Trennung oder weite Transportwege auszusetzen. Diese Projekte stehen beispielhaft für die Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitswesens, das auf nachhaltige, digitale und inklusive Lösungen setzt, um den Herausforderungen von Klimawandel, Fachkräftemangel und technologischen Veränderungen zu begegnen."

Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN): "Ich freue mich, dass der Niedersächsische Gesundheitspreis 2024 seinen Fokus auf die Zukunftsthemen Digitalisierung, gesundheitliche Klimafolgen und Ausbildung des Nachwuchses richtet. In den drei Preiskategorien haben wir sehr kreative und innovative Konzepte gefunden. Gerade die digitalen Ansätze wie im ausgezeichneten Projekt 'TeleStorch' interessieren mich sehr, denn nur mit solchen Lösungen kann es zukünftig gelingen, die haus- und fachärztliche Versorgung in der Fläche weiter sicherzustellen."

Jan Seeger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen: "Im Gesundheitswesen - und insbesondere in der Pflege - ist der Fachkräftemangel ein großes Problem, das uns vor gewaltige Herausforderungen stellt und dringend Lösungen erfordert. Um mehr junge Menschen für einen Beruf in dieser Branche zu begeistern, braucht es also zukunftsweisende und mutige Ideen. Das Projekt 'Care HaPy' der Schule im Hummetal in Aerzen und dem Seniorendomizil Riepenblick in Hameln setzt genau hier an. Den Schülerinnen und Schülern werden in ihrer Berufsfindungsphase - bereits in der 9./10. Klasse - gezielt unterschiedliche Gesundheitsberufe nähergebracht und dabei werden sie von relativ jungen Experten begleitet. Das Projekt leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Gewinnung neuer Fachkräfte."

Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen: "Der Niedersächsische Gesundheitspreis würdigt in diesem Jahr Projekte, die mit kreativen und zukunftsweisenden Ideen auf die gesundheitlichen Herausforderungen des Klimawandels reagieren. Dieser ist eine der größten Aufgaben unserer Zeit und erfordert schnelles Handeln, um die Gesundheitskompetenz der Menschen zu stärken. Die ausgezeichneten Projekte setzen dabei Maßstäbe und zeigen, wie innovatives Handeln unsere Gesundheit nachhaltig schützen kann."

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