VBW - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

03/07/2024 | Press release | Distributed by Public on 03/07/2024 07:31

Resilienz der deutschen und bayerischen Wirtschaft

Die Studie untersucht, wie sehr die bayerischen Vorleistungs-Importe auf wenige Länder konzentriert sind. Diese Abhängigkeiten werden differenziert nach Branchen und in verschiedenen Abstufungen ausgewertet.

Zum Teil große Importkonzentrationen, aber potenzielle Kompensationsmöglichkeiten

Viele Industriebranchen sind zum Teil in hohem Maße auf Vorleistungen aus dem Ausland angewiesen. Mehrere dieser Vorprodukte werden nur aus einem oder sehr wenigen Ländern bezogen, sodass einige Branchen eine sehr hohe Importkonzentration aufweisen. Für bestimmte Vorprodukte gibt es zumindest potenziell alternative Bezugsquellen im Inland oder im Ausland.

Zur Bewertung der Resilienz sind auch die vorgelagerten Wertschöpfungsstufen interessant, also die Frage, wie viel Wertschöpfung von Drittstaaten in den importierten Vorleistungen stecken und ob es hier indirekte Abhängigkeiten von eizelnen Ländern gibt.

Anfälligkeiten von Branchen und potenzielle gesamtwirtschaftliche Folgen

Die einzelnen Branchen weisen nicht nur eine unterschiedlich hohe Resilienz auf, sondern Störungen in ihren Lieferketten hätten auch unterschiedliche Auswirkungen auf Wertschöpfung und Beschäftigung in anderen Branchen. Die Analyse zeigt, dass die gesamtwirtschaftlich sehr bedeutenden Branchen Kraftwagenbau, Maschinenbau und Metallerzeugnisse eine relativ hohe Resilienz aufweisen.

Die Branchen Mineralölverarbeitung, Pharma und Bergbau haben eine vergleichsweise geringe Resilienz; Schwierigkeiten in diesen Branchen hätten aber unterdurchschnittliche negative Effekte auf andere Branchen. Kritisch sind vor allem die Branchen Nahrungsmittel, Landwirtschaft, Elektronik und auch Chemie zu sehen: Sie haben eine unterdurchschnittliche Resilienz und zudem relativ große Auswirkungen auf andere Branchen.

Versteckte Abhängigkeiten bei Rohstoffen

In einem separaten Kapitel untersucht die Studie "versteckte", also auf den ersten Blick nicht ersichtliche Abhängigkeiten bei ausgewählten Rohstoffen. Für verschiedene Branchen werden Rohstoffquellen identifiziert, aus denen Deutschland und Bayern direkt nichts oder sehr wenig importiert, deren Rohstoffe aber dennoch eine wichtige Rolle in der Wertschöpfungskette spielen. Grund ist, dass in den importierten Vorprodukten Rohstoffe aus diesen Ländern verwendet werden.