11/12/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/12/2024 05:20
12. November 2024
"Wir lebten wie auf einer Insel in einem immer stürmischer werdenden Meer"
(Ester Dubester aus Tel Aviv, 1936 bis 1938 in Ahrensdorf)
Die Hachschara-Stätte Landwerk Ahrensdorf bei Trebbin war von 1936 bis 1941 Ausbildungsstätte für jüdische Jugendliche zur Vorbereitung auf die Auswanderung und ein Leben im damals britischen Mandatsgebiet Palästina. Ihre Geschichte wurde seit 1989 unter Federführung von Dr. Herbert Fiedler und seiner Frau Ruth vom inzwischen aufgelösten Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara Landwerk Ahrensdorf e. V. erforscht. Dabei entstand eine umfangreiche Sammlung von Fotos, Zeitzeugeninterviews, persönlichen Objekten und schriftlichen Quellen, die 2014 an das Kreisarchiv Teltow-Fläming übergeben wurde.
Um das Thema nach 25 Jahren wieder mehr in den Fokus der regionalen Geschichtsvermittlung zu rücken, hat ein Team unter Koordinierung des Museums des Teltow und in Kooperation mit dem Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien Potsdam eine neue Ausstellung erarbeitet. Sie greift auf die seinerzeit gesammelten Dokumente zurück und erzählt die Geschichte des Landwerks Ahrensdorf vor dem Hintergrund der Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung von Jüdinnen und Juden im nationalsozialistischen Deutschland. Auch die Biografien der damals jungen Menschen werden beleuchtet.
Die ehemalige Hachschara-Stätte Landwerk in Ahrensdorf, gelegen zwischen Luckenwalde und Trebbin, existierte von 1936 bis 1941. Das Landwerk diente als Lehrort der praktischen Ausbildung - Hachschara bedeutet soviel wie "Tauglichmachung" - von jüdischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in solchen Landwerken vorbereitet wurden auf eine Ausreise nach Palästina. Sie sollten befähigt werden, den herausfordernden Alltag in einem Kibbuz zu bewältigen, wurden land- und hauswirtschaftlich ausgebildet, lernten Hebräisch, setzten sich mit religiösen Fragen, der jüdischen Kultur und Geschichte auseinander. Ihr Alltag war streng strukturiert.
Bereits mit dem Ende des Ersten Weltkrieg entstanden solche zionistisch geprägten Gemeinschaften. Feste Landwerke wurden dann vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus etabliert, um insbesondere für jüdische Jugendliche die Möglichkeit zu schaffen, Einreise-Zertifikate für Palästina zu erhalten.
In der damaligen Mark Brandenburg gab es rund ein Dutzend solcher Lehrorte.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Graphic Novel, bestehend aus drei Teilen. Sie basiert auf den Erinnerungen ehemaliger Hachschara-Schülerinnen. Die Darstellung in Comicform soll vor allem Kindern und Jugendlichen den Einstieg in diesen Teil er deutschen Geschichte erleichtern. Die Hefte sind im Rahmen der Ausstellung erhältlich.
Mehr Informationen:
Herr S. Fischer
Amt für Bildung und Kultur
Leitung des Museums des Teltow
Museum des Teltow
Schulstraße 15
15806 Zossen
033702 66900
033702 66902
museum.teltow-flaeming.de
[email protected]
Herr T. Haetge
Schulverwaltung und Kultur
Sachbearbeiter Kultur
Zimmer: C3.0.02
Landkreis Teltow-Fläming
Am Nuthefließ 2
14943 Luckenwalde
03371 608 3600
03371 608 9070
[email protected]
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