DDPS - Federal Department of Defence, Civil Protection and Sports of the Swiss Confederation

07/05/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/05/2024 02:37

Bodengestützte Luftverteidigung mittlerer Reichweite – Kongsberg und MBDA werden keine Angebote einreichen

armasuisse

Bern, 05.07.2024 - Der norwegische Rüstungskonzern Kongsberg und der europäische Rüstungskonzern MBDA haben das Bundesamt für Rüstung armasuisse darüber informiert, dass sie an der Ausschreibung für ein neues System der bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite nicht teilnehmen werden. Der Evaluationsprozess läuft wie geplant weiter.

Der norwegische Rüstungskonzern Kongsberg und der europäische Rüstungskonzern MBDA haben dem Bundesamt für Rüstung armasuisse mitgeteilt, dass sie nicht an der Evaluation für ein neues System der bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite (Bodluv MR) teilnehmen werden.

Dem Rückzug der beiden Firmen ging die Übergabe der Offertanfrage für das neue System durch armasuisse am 30. April 2024 voraus. In der Ausschreibung verbleibt Diehl Defence (Deutschland) als potenzieller Hersteller.

Weiteres Vorgehen im Projekt

Der Evaluationsprozess läuft wie geplant weiter mit dem Ziel, schnellstmöglich ein Bodluv-System mittlerer Reichweite zu beschaffen und damit die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz zu erhöhen. Zurzeit diskutiert das Parlament über eine Beschaffung mit der Armeebotschaft 2024 statt wie vorgesehen 2025.

armasuisse erwartet den Eingang der Offerte der verbleibenden Herstellerfirma bis Mitte Juli 2024. Ein Entscheid zu Gunsten des verbliebenen Kandidaten im dritten Quartal 2024 setzt neben den Kosten voraus, dass dieser ein Angebot einreicht, das den Anforderungen von armasuisse entspricht.

Das künftige System muss militärische, technische und logistische Anforderungen erfüllen. So muss es unter anderem bereits erfolgreich im Einsatz stehen. Dem Einbezug der Schweizer Industrie kommt darüber hinaus ein besonderer Stellenwert zu. Hundert Prozent des Kaufpreises müssen mit Gegengeschäften in der Schweiz kompensiert werden; die Offerte muss denn auch Angaben über angestrebte und bereits angebahnte Offset-Projekte enthalten.

Teilnahme an der European Sky Shield Initiative nicht präjudizierend für die Typenwahl

Neben den militärischen, technischen und logistischen Anforderungen, die ein zukünftiges System erfüllen muss, wird auch sein Potenzial für die internationale Kooperation berücksichtigt. Mit der Teilnahme an der European Sky Shield Initiative (ESSI) vergrössert die Schweiz internationale Kooperationsmöglichkeiten: ESSI ermöglicht eine bessere Koordination von Beschaffungsvorhaben, der Ausbildung sowie logistischer Aspekte im Bereich der bodengestützten Luftverteidigung. Die Teilnahme an dieser Initiative nimmt den Typenentscheid jedoch nicht vorweg, zumal sie nationale Zuständigkeiten in der Beschaffung nicht tangiert.

Projekt «Bodluv MR»

Beim Projekt «Bodluv MR» handelt es sich um ein Beschaffungsprojekt zur Erneuerung wichtiger Fliegerabwehr-Systeme der Schweizer Armee. Die Erneuerung wird eine bestehende Sicherheits- und Fähigkeitslücke im Raum- und Objektschutz schliessen, um anfliegende Ziele auf eine mittlere Distanz zu bekämpfen und damit die bodengestützte Luftverteidigung grösserer Reichweite mit dem System Patriot zu ergänzen. Aktuell im Einsatz stehende Systeme erreichen bald ihr Nutzungsende. Zudem haben die bestehenden Systeme des Typs Stinger und Mittlere Fliegerabwehr (M Flab) nur sehr kurze Reichweiten - moderne Kampfflugzeuge setzen ihre Waffen aus grösseren Höhen und Distanzen ein.

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