20/11/2024 | Press release | Distributed by Public on 21/11/2024 05:46
Am 20. November 2024, dem Weltkindertag, veröffentlichen WHO/Europa und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) zehn evidenzbasierte Faktenblätter, die eine ehrgeizige neue Strategie für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in den kommenden Jahren vorantreiben werden. Die Faktenblätter legen nicht nur die neuesten verfügbaren Daten dar und identifizieren entscheidende Herausforderungen, sondern heben vor allem Lösungen und Handlungsmöglichkeiten hervor.
"Wir stehen an einem entscheidenden Punkt für die Gesundheit von Kindern in unserer Region", erklärt Dr. Natasha Azzopardi-Muscat, Direktorin für Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme der Länder bei WHO/Europa. "Indem sie sich auf ein derart breites und wichtiges Spektrum an gesundheitsbezogenen Themen konzentrieren - wie etwa die Nutzung von sozialen Medien und Online-Spielen, psychische Gesundheit, Stillen u. a. -, geben die Faktenblätter den Ländern die Instrumente an die Hand, die sie benötigen, um entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, die die Gesundheit heutiger und künftiger Generationen prägen werden."
Während einige Länder Fortschritte erzielt haben, stehen andere vor erheblichen Hürden: Mehr als 5 Mio. Kinder haben Schwierigkeiten beim Lernen, bei der Entwicklung und bei alltäglichen Aktivitäten, und psychische Probleme betreffen überproportional häufig Mädchen und Kinder aus weniger wohlhabenden Verhältnissen. Die COVID-19-Pandemie hat die Bildungsungleichheiten verschärft: 27 % der Jugendlichen berichten von negativen Auswirkungen auf ihre schulischen Leistungen - in einigen Ländern sind es sogar 40 %. Die digitale Revolution hat neue Risiken für junge Menschen geschaffen. Die neuesten Daten zeigen etwa, dass mehr als jeder zehnte Teenager mit einer problematischen Nutzung sozialer Medien zu kämpfen hat. Unterdessen steht die Europäische Region der WHO weiterhin vor grundlegenden gesundheitlichen Herausforderungen, darunter die weltweit niedrigsten Stillraten und die zunehmende Adipositas bei
Doch neben diesen Herausforderungen heben die Faktenblätter auch erfolgreiche Interventionen und Ansätze hervor, die bereits in der gesamten Region etwas bewirken. Diese Sammlung von Erkenntnissen ist ein entscheidender Meilenstein bei der Entwicklung der neuen gemeinsamen Strategie von WHO/Europa und UNICEF für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, die durch umfassende Konsultationen mit jungen Menschen und den Mitgliedstaaten in der gesamten Region geprägt wurde. Die Strategie stellt einen neuen Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern dar und konzentriert sich auf fünf zentrale Ziele: Priorisierung einer gesunden Entwicklung, Stärkung der Gesundheitssysteme, Berücksichtigung kommerzieller und umweltbedingter Determinanten von Gesundheit, Verringerung von Ungleichheiten und Förderung der ressortübergreifenden Zusammenarbeit.
"Das Besondere an diesen Faktenblättern ist, dass sie nicht nur Probleme, sondern auch Lösungswege aufzeigen", fügt Dr. Azzopardi-Muscat hinzu. "Wenn wir sehen, dass die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen in den Ländern der Region um den Faktor 28 variieren kann, sehen wir nicht nur eine Statistik - wir sehen eine Möglichkeit, durch bewährte Maßnahmen Leben zu retten."
Die Faktenblätter decken wichtige Bereiche ab, darunter frühkindliche Entwicklung, Stillen, Adipositas, psychische Gesundheit, digitale Umgebungen, Bereitstellung von Leistungen für Jugendliche, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Kinder von Flüchtlingen und Migranten, die Auswirkungen von COVID-19 auf die Bildung, und Sterblichkeit. Sie werden als Grundlage für eine evidenzbasierte Politikgestaltung dienen, während die Länder an der Umsetzung der neuen Strategie arbeiten.