04/01/2022 | News release | Distributed by Public on 04/01/2022 04:00
Dieter Burgard scheidet nach rund vier Jahren intensiver und erfolgreicher Tätigkeit als Beauftragter für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen aus dem Amt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte Dieter Burgard für sein "unermüdliches Engagement insbesondere auch mit Blick auf die Vermittlung jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur sowie den interreligiösen Dialog". Seine Nachfolge im Amt übernimmt Monika Fuhr.
"Mit Dieter Burgard geht ein Kümmerer im allerbesten Sinne in den Ruhestand, dessen Wirken auch weit über die rheinland-pfälzischen Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wurde. Durch sein unermüdliches Engagement sind nachhaltige Strukturen im Land zur Bekämpfung des Antisemitismus geschaffen worden", so die Ministerpräsidentin.
Während seiner Amtszeit wurde unter anderem die "Meldestelle für menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Vorfälle" (m*power) ins Leben gerufen, die "Dokumentations- und Koordinierungsstelle Antisemitismus" beim rheinland-pfälzischen Verfassungsschutz eingerichtet sowie der Leitfaden der Generalstaatsanwaltschaften "Antisemitische Straftaten erkennen" erarbeitet.
Darüber hinaus organisierte und koordinierte Dieter Burgard die rund 70 rheinland-pfälzischen Veranstaltungen und Projekte zum Festjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland", die Eingang in eine Programmbroschüre fanden, die unter seiner Leitung entstand. Neben diesen Vorhaben war Burgard kontinuierlich im Land unterwegs und absolvierte während seiner Amtszeit viele hundert Termine.
"Für seine geleistete Arbeit möchte ich Dieter Burgard herzlich danken. Als Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte KZ Hinzert e.V. wird er auch weiterhin in der Gedenkarbeit aktiv sein und als wertvoller Ansprechpartner zur Verfügung stehen", betonte die Ministerpräsidentin.
"Ich freue mich, dass ich als seine Nachfolgerin Monika Fuhr gewinnen konnte, die ab 1. April 2022 das Amt als Beauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen übernimmt", so die Ministerpräsidentin weiter. "Monika Fuhr war seit 1991 in unterschiedlichen Funktionen für das Land Rheinland-Pfalz tätig, zuletzt als Regierungssprecherin und als stellvertretende Bevollmächtigte der Landesvertretung in Berlin. Im Rahmen dieser Tätigkeiten hat sie Projekte zur Förderung der Jüdischen Kultur und des jüdischen Lebens in Rheinland-Pfalz sowie zur Bekämpfung des Antisemitismus mit Leidenschaft gefördert und begleitet. Sie kennt das Land, seine Institutionen und ist bestens vernetzt sowohl in Rheinland-Pfalz als auch auf Bundesebene. Ihre hohe Integrität und Sachlichkeit gepaart mit Empathie werden dazu beitragen, dass die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer jüdischen Glaubens auch in Zukunft eine kompetente Ansprechpartnerin haben."
Zum Hintergrund
Auf Vorschlag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat die rheinland-pfälzische Landesregierung bereits im Dezember 2017 beschlossen, mit Dieter Burgard den bundesweit ersten Beauftragten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen zu berufen. Mittlerweile sind 14 weitere Länder und der Bund dem rheinland-pfälzischen Vorbild gefolgt und haben eigene Beauftragte ernannt. Gemeinsam haben diese im Jahr 2019 die "Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens" ins Leben gerufen.